BLOG & PODCAST VON MARTIN MATHEO DOELLER
Heute möchte ich dich mal ein wenig herausfordern und dich zu einem Experiment einladen.
Nimm dir bitte ein leeres Blatt Papier und einen Stift zur Hand! Dann such dir einen Platz voll Ruhe – am besten deinen Lieblingsplatz, deinen persönlichen Kraftplatz!
Nun lass dein Leben noch einmal Revue passieren: von deiner Geburt bis zum heutigen Tag, an dem du an einem speziellen Punkt deines Lebens angekommen bist. Schreib alle Stationen deines Lebens auf, von denen du denkst, oder besser fühlst, dass sie wichtig sind. Mach das sorgsam und lass die Gefühle zu, die dabei hochkommen, denn sie sind wichtig. Notiere sie. Sie können dir beim nun kommenden Teil behilflich sein.
Denn jetzt und hier sollst du deine eigene Verabschiedungsrede aus diesem Leben, die Zusammenfassung deines ganz besonderen Experimentes. Schreibe diese Rede so, als wärst du selbst dein bester Freund oder deine beste Freundin! Beschreibe dich und mach das ehrlich, offen, kritisch, verzeihend, wertschätzend und vor allem eines: liebevoll. Dabei kann auch ein Schuss Humor nicht schaden, zumal auch der Tod mit einem Lächeln im Gesicht, getragen von der Hoffnung, dass es weitergehen wird, gleich anders aussieht.
Du hast keine Ahnung, wie du das machen sollst? Oh doch, das hast du sehr wohl! Schreibe einfach von der Seele weg und lege mit der nötigen Portion Selbstliebe los! Du wirst sehen: Alles andere kommt von allein, besser gesagt, wird es aus dir kommen.
Was sollte bei deiner Verabschiedungs- oder Grabrede vorkommen? Ausführungen darüber, wie du über dich denkst und fühlst, und das, von dem du der Meinung bist, die Welt um dich herum sollte es endlich wissen.
Ein kleiner Tipp am Rande: Eine gute Verabschiedungsrede sollte nicht länger als zehn Minuten dauern. Im Übrigen sollte sie nicht allzu stark in einen Traurigkeitsmodus abgleiten.
Wenn deine wichtigste Rede, die du sicher nicht selbst halten wirst, fertig ist, dann lege sie nicht einfach zur Seite. Dafür ist sie viel zu wertvoll. Denn in Wirklichkeit ist sie eines der wichtigsten Dokumente deines Lebens, gleichzusetzen mit einer Geburtsurkunde, nur eben am anderen Ende deines Erfahrungssammlungszeitabschnittes, den wir das Leben nennen.
Nutze deine Zeilen vielmehr als Überraschung! Zeige sie deinen wahren Freuden, deinem Partner oder anderen lieben Menschen, die dein Vertrauen verdienen! Lies ihnen deine Zeilen vor! Dann freue dich auf ihre Reaktionen, sei gespannt, was passiert, und lass dich dabei einmal mehr vom Leben überraschen!
Wie ging es dir mit der Beantwortung deiner Fragen des Lebens? Wie hast du das Schreiben deiner eigenen Verabschiedungsrede empfunden? Welche Erkenntnisse hast du dabei gewonnen? Was bedeuten diese für dein weiteres Leben, für die Zeit, die noch vor dir liegt?
Was auch immer du nun empfinden magst – zwei wesentliche Punkte möchte ich dir noch mit auf deinen Weg geben.
Erstens: Egal, was du gefühlt und erfahren hast – es ist die Wahrheit, die aus deinem Innersten kommt.
Zweitens: Was auch immer du erfahren hast, ist nur eine Momentaufnahme, ein Blick in den Rückspiegel.
Dein Leben passiert gerade jetzt und liegt noch vor dir. Es ist bereit und wartet auf dich. Also sei auch du für das Leben bereit!
Es kommt weniger darauf an, was du machst,
sondern vielmehr darauf, wie du es tust.
Alles Liebe!
Dein
Martin Matheo
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